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Nov 12, 2011

An Answer to Robin McKie and “zint“ – so far only in German

Posted by in categories: existential risks, particle physics

On http://www.freitag.de/wissen/1145-der-schampus-wird-warm I wrote a few minutes ago:

Ich möchte dem „Freitag“ und Robin McKie (und „zint“) danken, dass sie das heiße Thema LHC thematisiert haben, wobei zint auch das Thema “Schwarze Löcher”, die zu generieren einmal das Hauptziel des LH waren, anspricht. Nun wurden diese (ebenso wie das Higgs) offenbar nicht gefunden.

Hierbei gibt es jedoch einen interessanten Unterschied zum Higgs: Während man bei dem letzteren zu wissen glaubt, dass man es in einem bestimmten engen Fenster finden muss, wenn es existiert, hat man keine vergleichbaren Anhaltspunkte beim Mini-Schwarzen Loch. Nur, wenn es die berühmte hypothetische Hawkingstrahlung gibt, gibt es eine sichere “Signatur”. Wenn es sie nicht gibt, bleibt noch die erwartete elektrische Geladenheit einer Teilfraktion der erhofften Schwarzen Löcher ein detektierbarer Faktor. Für beide Möglichkeiten wurden offenbar keine Anzeichen gefunden bisher. Daraus schloss das CERN in seinen entsprechenden wissenschaftlichen Papers, dass keine Schwarzen Löcher produziert wurden. Das war für die ganze Welt sehr beruhigend.

CERN widerspricht allerdings nicht, dass es bei der Mitteilung dieses “Ergebnisses” mit Bedacht wissenschaftliche Literatur unerwähnt ließ, aus der hervorgeht, dass die beiden vorausgesetzten Eigenschaften widerlegt sind.

Es kommt hier nicht darauf an, wie man solch ein wissenschaftliches Verhalten bezeichnet. Es ist allein wichtig, dass das CERN keine Anstrengungen gemacht hat, VOR dem Experiment Detektoren zu installieren, mit denen es den größten erhofften Triumph — die erfolgte Erzeugung Schwarzer Löcher — feststellen könnte für den Fall, dass ein bestimmter gerade einmal 4 Jahre alter Beweis zutrifft.

Doch auch dies ist nicht allzu wichtig — im Vergleich zu der Tatsache, dass, wenn dieselbe unwiderlegte Theorie zutrifft, die möglicherweise längst erzeugten Schwarzen Löcher gefährlich sind. Dieselbe unwiderlegte Theorie, die nicht erwähnt wird und im Bau nicht berücksichtigt wurde, sagt nämlich voraus, dass eine bestimmte kleine Fraktion sich in der Erde einnisten wird und dort exponentiell wachsen. Wie lange es in diesem Fall dauern wird, bis die Erde auf 2 cm (genauer 1,8 cm, dem Durchmesser ihrer Masse als Schwarzes Loch) geschrumpft ist, hängt von kleinen Zufällen ab, aber eine Größenordnung von 5 Jahren kann nicht ausgeschlossen werden.

Am 27. Januar hat aus diesem Grund ein deutsches Gericht (das Verwaltungsgericht Köln) die deutsche Wissenschaftsministerin gebeten, eine “Sicherheitskonferenz” einzuberufen.

Wie der „Freitag“ sicherlich weiß, wurde diese Tatsache nicht in den Medien verbreitet. Auch nicht, dass das Problem derzeit dem UN-Sicherheitsrat vorliegt, der allerdings nichtöffentlich tagt und durch ein starres Vetorecht behindert ist. Der deutsche Bundestag darf sich wegen der Einschaltung dieses höheren Gremiums nicht mit der Sache beschäftigen, obwohl zum Beispiel der Herr Abgeordnete Lischka sich m.W. in die Materie eingearbeitet hat.

Es ist durchaus verständlich, dass die Bevölkerung nicht beunruhigt werden soll. Doch im Moment liegt der Glücksfall vor, dass die Maschine, was die mögliche Erzeugung Schwarzer Löcher betrifft, für drei Monate nicht in Betrieb ist. Die zur Beruhigung aller Beteiligter notwendige wissenschaftliche Sicherheitskonferenz könnte daher mühelos in diesem Zeitraum einberufen werden.

Herr Augstein steht in einer Tradition des Mutes. Es ist mir ein Bedürfnis, ihm für seinen Mut, diesen Beitrag zu veröffentlichen, zu danken auch im Namen der Universität, der ich angehöre.

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  1. This text is also an answer to the original article by Robin McKie in the famous “Guardian.”